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20 Jahre nach dem Krieg und elf Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo bleibt diese Region Südosteuropas politisch instabil und ökonomisch an den Rand gedrängt. Kosovo bleibt ein Parastaat, der seit der Ausrufung seiner Unabhängigkeit am 17. Februar 2008 von 111 der insgesamt 193 UNO-Mitgliedstaaten anerkannt wurde. Bis heute verweigern nicht nur Serbien, sondern auch Russland und die EU-Mitglieder Spanien, Slowakei und Rumänien dem neuen Staat die Anerkennung. Von einer gemeinsamen Kosovo-Politik der EU kann damit trotz der Errichtung eines EU-Protektorats durch die Rechtsstaatlichkeitsmission der Europäischen Union im Kosovo (kurz: EULEX Kosovo) nicht die Rede sein. Im Norden des Landes kontrolliert bis heute von Nord-Mitrovica aus durch die serbische Gemeinschaft der Gemeinden der Autonomen Provinz Kosovo und Metochien weiterhin Serbien Teile des Landes. Die Türkei agiert wiederum als "Schutzmacht" der türkischen Minderheit. Von der Peripherie des Osmanischen Reiches über eine Kolonie Serbiens, die italienische und deutsche Besatzung und die Autonomie in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien: Die vom Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger beschriebene Geschichte hat bislang ihren Abschluss in einem wirklich unabhängigen Staat noch nicht gefunden.