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Sie zählt zu den bedeutendsten literarischen Stimmen Portugals: die aus den Azoren stammende Autorin und Politikerin Natália Correia (1923 1990). Erstmalig in deutscher Sprache bietet António Dinis eine interdisziplinäre Untersuchung ihres Werkes und der Geschichte der Geschlechter in Portugal im 20. Jahrhundert. Leidenschaftlich und wortgewaltig kämpfte Natália Correia für die Rechte der Frauen und gegen die Diktatur des konservativen Salazar-Regimes. Kein Wunder, dass sie so schnell zur persona non grata wurde. Auch nach dem Sturz des Diktators blieb ihre satirische Eloquenz gefürchtet. António Dinis widmet sich dem zentralen Thema ihres Schaffens, der Beziehung der Geschlechter, und zeigt ihre radikale In-Frage-Stellung des abendländischen Patriarchats und dessen Geschlechterhierarchie. Correia entwirft eine alternative Symbol- und Sozialordnung, die sie an der mythologischen Figur der Magna Mater, der Großen Muttergöttin , festmacht. Was diesen Mythos auszeichnet, welche Traditionen Correia rezipiert, wie sie diese literarisch verarbeitet und welchen Beitrag sie zur Debatte der Geschlechterbeziehungen leistet, beleuchtet António Dinis hier ebenso wie ihre Kritik am radikalen, männerfeindlichen Feminismus, ihre Auseinandersetzung mit Gioacchino da Fiores Geschichtsphilosophie, Georg Simmels Erörterungen über die Geschlechter und die Bedeutung der volkstümlichen Heiliggeistfeste, die auf den Azoren lebendig geblieben sind.