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Ingeborg Bachmann setzt sich vor allem in ihrer Prosa mit der Fremddefinition von Frauen als Beispiel für allgemein wirksame gesellschaftliche Unterdrückungsmechanismen auseinander. In einem Bogen von ihrer frühen Lyrik über poetologische Konzepte bis zu ihren zuletzt veröffentlichten Schriften wird sichtbar, welche Bedeutung Ingeborg Bachmann der Geschichte im Ich zuspricht, und damit einem historischen Bewusstsein als unbedingte Voraussetzung für die literarische Gestaltung von Wirklichkeit in der Nachkriegsgesellschaft. Denn erst auf dieser Grundlage werden auch utopische Entwürfe denkbar, sowohl in der Literatur als letztendlich auch in der Gesellschaft. Zentrale Quellentexte der Untersuchung sind Ingeborg Bachmanns frühe Gedichte, ihre Poetikvorlesungen, die Erzählungen 'Unter Mördern und Irren', 'Ein Schritt nach Gomorrha', sowie die Texte zum Todesarten-Projekt 'Requiem für Fanny Goldmann', 'Der Fall Franza' und ihr Roman 'Malina'.