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Klaus Mann, ältester Sohn von Katia und Thomas Mann, lebte vom Juni 1933 bis 1936 regelmäßig in Amsterdam. Die Grachtenstadt wurde sein literarisches Hauptquartier und eine Zeit lang auch sein eigentliches Lebenszentrum, wie er in seiner Autobiographie Der Wendepunkt betont. In Amsterdam residierte der Querido-Verlag, einer der wichtigsten Verlage für die deutschsprachige Exilliteratur. Bei Querido veröffentlichte er seine Romane Mephisto und Der Vulkan. Das Verlagshaus in der Keizersgracht war auch Sitz der Exilzeitschrift Die Sammlung, die Klaus Mann redigierte. Amsterdam war zur Zufluchtsstätte des freien deutschen Buches geworden. Sein Alltag galt den literarischen Projekten und dem Bemühen um ein Netzwerk von Exilautoren, doch setzte sich Klaus Mann auch kritisch mit dem Leben in Amsterdam auseinander. Seine Streifzüge durch die Stadt spiegeln sich in seinen Essays wieder - lebendigen Skizzen der niederländischen Kultur und der Stadt mit ihren Cafés, Hotels, Kinos, Theatern, Museen und dem Concertgebouw, aber auch den Vergnügungsvierteln. Amsterdam war ihm eine Stadt von sinnig-altertümlicher Gemütlichkeit, ein Synonym für Weltoffenheit und Toleranz. Würden die Niederlande dem Druck Nazi-Deutschlands Stand halten? Skeptisch registrierte er das zunehmende "Wegschauen" der Niederländer. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Klaus Mann nach Amsterdam zurück, doch musste er resigniert feststellen: Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden war kein Platz mehr für Autoren wie ihn.