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Mit der Liberalisierung des Strommarktes im Jahre 1998 ergaben sich weitreichende Ver änderungen für den deutschen Energiemarkt. Während der Markt zuvor von acht großen Verbundunternehmen, 80 Regionalversorgern und 900 Stadtwerken beherrscht wurde, sprossen mit der Neufassung des deutschen Energiewirtschaftsgesetzes von 1998 neue Wettbewerber empor. Neben den bisher am Markt agierenden Parteien wurde das Geschäft mit der Ware Strom nun auch für Händler, industrielle Großkunden und Banken interessant. Langfristige Verträge wurden durch kurzfristige Kontrakte abgelöst, deren Konditionen sich durch das freie Spiel von Angebot und Nachfrage bestimmen. Als Handelsplattform entwickelte sich in diesem Zusammenhang die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. An dieser Energiebörse werden neben Strom inzwischen auch Erdgas, Kohle und Emissionszertifikate für CO2 gehandelt. Obwohl der zunehmende Wettbewerb in diesem Sektor den Endverbrauchern mittlerweile ein größeres Maß an Freiheit einräumt, gibt es hinsichtlich Themen wie Preisbildung und Markttransparenz immer noch widersprüchliche Ansichten. Daher erscheint es notwendig, die mit der Liberalisierung entstandenen neuen Möglichkeiten einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Dazu wird im Rahmen dieser Arbeit der börsliche Energiehandel an der EEX zunächst detailliert beschrieben und anschließend einer kritischen Würdigung unterzogen.